UOMO

Das Motiv „UOMO“ steht für Begegnungen mit Menschen – für all die kleinen, oft unbewussten Momente, die wir mit anderen Personen auf der Straße erleben. Es beschreibt nicht nur meine persönlichen Erfahrungen, sondern auch meine Wünsche, wie solche Begegnungen respektvoller sein könnten. Natürlich hat jeder Mensch andere Erwartungen und Empfindungen, aber für mich persönlich ist das Verhalten vieler Menschen manchmal schwierig zu verstehen.
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Ich erlebe ganz unterschiedliche Reaktionen. Es gibt Menschen, die offen, hilfsbereit und freundlich auf mich zugehen. Sie scheuen sich nicht, mit mir zu sprechen, oder bieten aktiv ihre Unterstützung an. Doch es gibt auch das Gegenteil: Menschen, die nicht helfen, nicht wahrnehmen oder sogar Hindernisse schaffen, indem sie z.B. im Weg stehen.
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Ein Beispiel, das mir immer wieder auffällt, ist die Situation im öffentlichen Nahverkehr: Wenn ich in den Bus steige, sind oft Menschen da, die nur starren und zögern, statt mir zu helfen, die Rampe auszufahren. Sie schauen zwar, aber sie handeln nicht. Dabei ist Neugier und ein kurzer Blick aus meiner Sicht völlig menschlich. Aber das Gaffen, das lange, intensive Mustern, ohne ein Lächeln oder eine freundliche Geste, scheint mir respektlos.
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Ich wünsche mir, dass diese Barrieren, sowohl die äußeren als auch die inneren, durchbrochen werden. Es sollte selbstverständlich sein, Menschen mit Behinderung genauso zu behandeln wie alle anderen. Zu helfen, wenn es nötig ist, oder einem einfach mit einem Lächeln zu begegnen, ist kein großer Aufwand, aber es macht einen großen Unterschied.
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Denn letztlich sind wir alle Teil derselben Gesellschaft. Es braucht keinen großen Mut, um höflich oder hilfsbereit zu sein – nur ein bisschen Offenheit und Empathie. Das Motiv „UOMO“ erinnert daran, dass wir Begegnungen gestalten können – durch kleine Gesten, die allen das Leben ein Stück angenehmer machen.
