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DJ PULT

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In den letzten Monaten habe ich die Clubszene Hamburgs ausgiebig erkundet und dabei viele verschiedene Orte besucht. Jede Nacht war auf ihre eigene Weise einzigartig, doch eines ist mir besonders aufgefallen: Die Barrierefreiheit in Clubs hat sich in den letzten Jahren enorm verbessert. Immer mehr Clubs setzen auf Fahrstühle und andere Maßnahmen, um sicherzustellen, dass wirklich alle Gäste die Möglichkeit haben, unbeschwert zu feiern.

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Diese Entwicklung hat mich zutiefst gefreut. Es ist nicht nur eine Frage der Zugänglichkeit, sondern vor allem eine Frage der Teilhabe. Wenn ich in einen Club komme und merke, dass ich mich dort ohne Hindernisse bewegen kann, dann gibt mir das ein enormes Gefühl von Freiheit und Zugehörigkeit. Feiern bedeutet für mich nicht nur, gute Musik zu hören und zu tanzen, sondern auch das Erleben eines gemeinschaftlichen Moments – einer Atmosphäre, in der alle willkommen sind, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen. Besonders beeindruckt hat mich eine Erfahrung in einem Club, der das Konzept der Barrierefreiheit auf eine völlig neue und kreative Art interpretiert. Dort gibt es einen Fahrstuhl, der nicht einfach nur ein funktionales Transportmittel ist, sondern ein ganz eigener kleiner Club innerhalb des Clubs. In diesem Fahrstuhl wird Techno- Musik abgespielt, bunte Lichter tauchen den Raum in eine atmosphärische Stimmung, und plötzlich verwandelt sich der kurze Moment der Fahrt in eine Party für sich.

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Es war ein faszinierendes Erlebnis: Normalerweise betritt man einen Fahrstuhl mit einer bestimmten Erwartung – man steigt ein, drückt einen Knopf und fährt von A nach B. Doch hier wurde dieser eigentlich schlichte Raum in etwas völlig anderes verwandelt: einen Begegnungsort, eine Tanzfläche auf engstem Raum, einen Moment, in dem Fremde für eine kurze Zeit zu Mitfeiernden werden. Die Tatsache, dass ein Ort, der normalerweise nur einem praktischen Zweck dient, zu einem lebendigen, kreativen Erlebnis umfunktioniert wurde, hat mich nachhaltig beeindruckt.

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Diese Art der Umnutzung von Räumen zeigt, wie kreativ und wandelbar Clubkultur sein kann. Es geht nicht nur darum, einen Raum mit Musik zu füllen, sondern ihn mit Emotionen, Begegnungen und besonderen Momenten aufzuladen. Ein einfacher Fahrstuhl kann sich in einen vibrierenden Miniclub verwandeln – mit Menschen, die tanzen, lachen und sich austauschen, bevor sie auf der eigentlichen Tanzfläche ankommen.

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Durch diese Erlebnisse ist mir bewusst geworden, wie wichtig es ist, dass Orte des Feierns für alle zugänglich sind. Inklusion in Clubs ist mehr als eine Rampe am Eingang oder ein Fahrstuhl – es ist das Gefühl, ein vollwertiger Teil des Geschehens zu sein, ohne Einschränkungen oder Hindernisse. Diese Weiterentwicklung der Clubkultur gibt mir Hoffnung, dass sich noch mehr Veranstalter und Betreiber mit dem Thema befassen und innovative, kreative Lösungen finden, um Feiern für alle möglich zu machen.

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Ich bin gespannt, welche weiteren Überraschungen mich auf meinen nächtlichen Streifzügen durch die Clubs noch erwarten. Eines steht für mich aber fest: Solange es Orte gibt, an denen Inklusion nicht nur gedacht, sondern gefeiert wird, wird sich die Clubkultur immer weiterentwickeln – und jeder Mensch hat die Chance, daran teilzuhaben.

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